Foto: PhotoMIX

Das Teilprojekt 5 widmet sich der zentralen Frage, ob Open Access – neben der besseren Verfügbarkeit von wissenschaftlicher Literatur – auch die Erhöhung der Sichtbarkeit fördert.
Und, ob diese in Form einer vermehrten Online-Attention via Altmetrics nachvollziehbar ist.

Weitere relevante Fragestellungen sind:

• Können Unterschiede zwischen den einzelnen Ausprägungen von Open Access in Bezug auf die Altmetrics festgestellt werden?
• Gibt es in Bezug auf die Altmetrics auch disziplinär nachvollziehbare Unterschiede?
• Gibt es zeitliche Unterschiede bei den verschiedenen Formen von Online-Attention?
• Erhöht sich die Aussagekraft der Erkenntnisse durch Verwendung von normalisierten Altmetrics-Werten?
• Wie kann eine Erhöhung der Sichtbarkeit abseits von Altmetrics erreicht werden?

Die Bedeutung von wissenschaftlichen Publikationen einzuschätzen ist komplex und bedarf eines multidimensionalen Ansatzes, um verlässliche Antworten geben zu können. Traditionelle auf Zitationen beruhende Metriken sind nach wie vor die geläufigsten Proxies, um wissenschaftliche Publikationsleistung quantitativ zu beurteilen. Die Auswirkungen der Digitalisierung haben jedoch zur Folge, dass traditionelle Metriken zunehmend durch neue Konzepte zumindest ergänzt werden. Aus diesem Grund gewinnen alternative Metriken (Altmetrics) fortwährend an Bedeutung.

Basierend auf der Datensammlung des Vorgängerprojets AT2OA und um aktuelle Jahrgänge erweitert (Metadaten von +/- 250.000 Publikationen aus Web of Science und Scopus, Zeitraum 2015–2022) wird unter Anwendung alternativer Metriken erhoben, welche Resonanz Open Access-Publikationen (wie auch vergleichsweise Closed Access-Publikationen) nicht nur in der wissenschaftlichen Community haben, sondern auch welche Arten von Online-Attention sie im Web hervorrufen. Neben der klassischen Zitationszählung sollen hier hauptsächlich neue Formen wissenschaftlicher Kommunikation Anhaltspunkte über Rezeption und Wirkung von Publikationen liefern.

Das Teilprojekt wird vom Anbieter Altmetric unterstützt. Im Rahmen von AT2OA² konnte eine “no cost licence“ für Altmetric für den gesamten Projektzeitraum abgeschlossen werden. Darüber hinaus wird das Projekt durch einen Scientific Advisor, Mike Taylor, begleitet, der quartalsweise die Anreicherung aller Publikationsdaten durchführt:

• absolute Altmetrics
• normalisierte Altmetrics (nach Disziplin, Publikationsjahr und Publikationstyp)
• Open Access-Informationen (aus Dimensions gemäß Unpaywall)
• Citations (aus Dimensions)
• disziplinäre Zuordnung (aus Dimensions gemäß Fields of Research – FOR)

An relevanten Quellen werden in Altmetric ausgewertet:

• Social Media (Twitter, Facebook)
• Mainstream Media von >4.000 Outlets
• Wikipedia
• Policy Documents
• Mendeley (Online Reference Manager)
• Blogs (>9.000)
• Patents
• Faculty Opinions (recommended research outputs)
• Post-publication peer-review platforms (Publons)
• Videos (YouTube)
• Citations (basierend auf Dimensions)

Zur einfacheren Analyse wurde die umfangreiche Datensammlung in eine SQL-Datenbank mit Metabase-Oberfläche übergeführt.

Insgesamt sechs Arbeitsgruppen arbeiten an der Erreichung der folgenden Deliverables bis zum Projektende:

• finaler Bericht zu TP5
• ein um Altmetrics erweitertes Pubilkationsdatenset für ganz Österreich
• gewonnene Erkenntnisse zur Datenanreicherung
• Empfehlungen zum verantwortungsvollen Einsatz von Altmetrics sowie zur Erhöhung der Sichtbarkeit wissenschaftlicher Publikationsleistung über die Altmetrics hinaus